Für Kirchen

Klimakirche werden und die Schöpfung bewahren

Gemeinsam für Klima und Schöpfung – Kirchen engagieren sich

Die Umwelt- und Klimakrise wird von immer mehr Christen auch als Problem der Kirchen wahrgenommen, weil sie die sterbende Natur als Schöpfung verstehen. Die Bewahrung der Schöpfung („Creation Care“) wird deshalb als Teil des christlichen Auftrags gesehen. Chance e.V. bietet mit seinem Konzept der Klimakirche für alle Kirchen und Gemeinden eine Chance, selbst aktiv zu werden – konkret, wirksam, ganzheitlich und ohne eigene Überforderung.

Jetzt anfragen

Als Klimakirche aktiv für Mensch und Schöpfung

Als Klimakirche bei Mein Regenwald übernimmt eine Gemeinde oder Kirche die Patenschaft für den Schutz ihrer eigenen adoptierten Regenwaldfläche in Peru. So kann sie Klima und Artenreichtum schützen, Armut nachhaltig bekämpfen, sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen und praktischen Dienst am Nächsten leisten.

Durch den Schutz der eigenen Regenwaldfläche in Peru gleicht die Klimakirche ihren ökologischen Fußabdruck ganz oder teilweise aus und wird so CO2-neutral. Dies tut sie, indem sie eine Regenwaldfläche schützt, die in etwa so viel CO2 speichert wie die Gemeinde mit ihren eigenen Emissionen verursacht.*

Dabei ist das Mein Regenwald-Projekt das wohl größte und umfangreichste christliche Naturschutzprojekt der Welt und als solches einmalig. Es bietet Kirchen und Gemeinden die Möglichkeit, effizient aktiv zu werden für Mensch und Schöpfung.

Individuelle Gestaltung der Waldpatenschaft Klimakirche

Jede Gemeinde oder Kirche kann ihren Klimakirchen-Status individuell gestalten und umsetzen – im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Vorlieben:

Klimakirche A

Primärenergieverbrauch im Gemeindehaus:

Die Gemeinde schützt eine Regenwaldfläche, die so viel CO2 speichert, wie sie durch ihren Energieverbrauch verursacht. Berechnungsgrundlage sind z.B. die Daten der letzten Strom- und Heizenergierechnung.

Klimakirche B

Energieverbrauch durch Anfahrt:

Die Gemeinde schützt eine Regenwaldfläche, die so viel CO2 speichert, wie die Gottesdienstbesucher durch ihre Anfahrt zur Gemeinde verursachen. Berechnungsgrundlage ist die geschätzte durchschnittliche Zahl von Gottesdienstbesuchern. Der geschätzte Anteil der Gottesdienstbesucher, die mit dem eigenen PKW, dem ÖPNV oder zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad in die Gemeinde kommen. Die geschätzte durchschnittlich gefahrene Kilometerzahl der Strecke von zu Hause in die Gemeinde und zurück, die durchschnittliche Anzahl der Gemeindebesuche pro Person und Woche.

Klimakirche C

Privater Fußabdruck der Gemeindemitglieder:

Jeder Mensch in Deutschland verursacht durchschnittlich 10 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Die Gemeinde kompensiert den ökologischen Fußabdruck all ihrer Mitglieder (ganz oder teilweise), indem sie eine Regenwaldfläche schützt, die genau so viel CO2 speichert, wie alle ihre Mitglieder durch ihr Leben in Deutschland verursachen. Berechnungsgrundlage ist die Anzahl der Gemeindemitglieder.

Klimakirche D

Fußabdruck Kinder und Jugendliche:

Die Gemeinde möchte gezielt ihre Glaubwürdigkeit gegenüber den Jüngeren stärken und kompensiert, wie in „Privater Fußabdruck der Gemeindemitglieder“ erklärt, die CO2-Emissionen aller Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde. Berechnungsgrundlage ist die durchschnittliche Zahl von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde.

Klimakirche Total

Jede Gemeinde kann die Klimakirchen-Optionen A, B, C und D frei miteinander kombinieren.

Umsetzung und Finanzierung der Waldpatenschaft Klimakirche 
(ein Beispiel)

Um das Budget der Gemeinde nicht zu belasten und das konkrete Gemeindeengagement für Mensch und Schöpfung im Rahmen einer Waldpatenschaft Klimakirche partizipativ und öffentlichkeitswirksam zu gestalten, bietet Chance e.V. Begleitung bei der individuellen Gestaltung der Waldpatenschaft Klimakirche, z.B. durch einen Spendenlauf.

Ein Spendenlauf als Klimakirchenaktivität hat viele Vorteile

Die Gemeinde organisiert gemeinsam mit ihren Kindern und Jugendlichen einmal im Jahr einen Spendenlauf, an dem natürlich auch Eltern und Großeltern teilnehmen können. Der Spendenlauf kann als Gemeindeaktion oder Gemeindefest organisiert werden.

Die Gemeinde legt fest, welche Strecke als Runde für den Spendenlauf gelaufen wird (z.B. einmal ums Gemeindehaus). Die Kinder und Jugendlichen suchen sich in ihrem Umfeld Sponsoren für jede Runde. Die erlaufenen Sponsorengelder spendet die Gemeinde für den Schutz ihres eigenen adoptierten Stücks Regenwald in Peru. 100 % dieser Spenden fließen ins Mein Regenwald-Projekt.

Hebelwirkung

Um die Hebelwirkung des Spendenlaufes zu steigern, können z.B. Unternehmen (aus der Gemeinde oder aus der Stadt) als Sponsoren gewonnen werden. Genauso kann die Gemeinde selbst als Sponsorin des Spendenlaufes auftreten.

Kreativität

Die Kinder und Jugendlichen können die Aktion durch andere kreative Spendenaktionen fördern. Das gilt natürlich auch für andere Gruppen aus der Gemeinde. Was würden die Kinder wohl davon halten, wenn die Großeltern gleich beim generationsübergreifenden Spendenlauf mitlaufen. Die ganz Kleinen hingegen können z.B. durch ein Spendensackhüpfen eingebunden werden und zu diesem Kinderfest gleich ihre Schulfreunde und Schulfreundinnen einladen.

Win-Win: Die vielen Vorteile der Waldpatenschaft Klimakirche

Das Engagement als Klimakirche hat für die Gemeinde viele Vorteile:

  • Stärkung der Glaubwürdigkeit (vor allem gegenüber den Jüngeren)
  • Positives, zeitgemäßes und verantwortungsbewusstes Image
  • Stärkung des eigenen Gemeindeprofils in der Stadt
  • Gesellschaftliches Engagement, das als Fest Spaß macht
  • Ernstgenommene und ermutigte Kinder und Jugendliche, die praktisch erfahren, was es bedeutet, als Christ durch konkretes Engagement gesellschaftlich aktiv zu werden
  • Große Öffentlichkeitswirkung durch Social Media, Presse, Einladungen, Kontakte zu Unternehmen usw.
  • Niedrigschwellige Veranstaltung, zu der Gemeindeferne wie z.B. Nachbarn, Freunde usw. eingeladen werden können
  • Geringe Kosten: die finanzielle Belastung der einzelnen Sponsoren und der Gemeinde ist gering (Engagement, das nicht belastet)
  • Große Wirkung: mit einer einzigen Aktion engagiert sich die Gemeinde gegen einige der größten Krisen (Klimakrise, Massenaussterben, Armuts- und Gerechtigkeitskrise)
  • Einfache Umsetzung durch die von Chance e.V. geleistete Begleitung

 

Auszeichnung

Jede Gemeinde, die sich als Klimakirche engagiert, erhält von Chance e.V.:

ein Banner Klimakirche, ein Schild Klimakirche, Klimakirchenzertifikat (digital),
Material für die Durchführung eines Klimakirchen-Spendenlaufes

Warum es so wichtig ist, sich zu engagieren: Das Dilemma der Kirchen und Gemeinden

Bei Gesprächen mit Verantwortlichen hören wir oft Betroffenheit über das Sterben der Natur, aber auch Begeisterung für Creation Care. Viele wollen sich aktiv engagieren, wissen aber nicht wie. Der Bedarf nach einer glaubwürdigen, spezifisch christlichen Antwort auf die Krise ist groß. Im Spannungsfeld von fehlenden christlichen Umweltprojekten, begrenzten Ressourcen sowie Überforderung kommt es zum Stillstand. Viele Gemeinden wissen nicht, wie sie auf die globale Umweltkrise reagieren sollen und bleiben eine Antwort schuldig.

Junge Menschen ernst nehmen

Vor allem die jungen Generationen kritisieren die Passivität vieler Gemeinden und Kirchen, da sie die Klima- und Umweltkrise als persönliche Bedrohung wahrnehmen. Sie sehnen sich nach einem glaubwürdigen Engagement ihrer Gemeinde.

Gesellschaftliches Zeugnis und Evangelium am Puls der Zeit

Eine Gemeinde, die die (jungen) Menschen in ihren Sorgen wahr- und ernstnimmt, reagiert nicht nur seelsorgerlich. Sie kann ihren Mitgliedern und Freunden auch praktische Lösungsansätze aufzeigen, die das gesellschaftliche Glaubenszeugnis der Gemeinde stärken. So entsteht ganzheitlich gelebtes Evangelium am Puls der Zeit. Die Gemeinde wird sichtbar, kann Zeugnis sein und in die Gesellschaft hinein aktiv werden.

* CO2-Kompensation ist für die Klimabilanz kein Allheilmittel. Es sollte immer das Prinzip „vermeiden-reduzieren-kompensieren“ vorherrschen. Die EKD übrigens strebt an, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 90 Prozent zu verringern und bis 2045 auf netto Null zu kommen. Dennoch: Auch wenn CO2-Kompensation kein Allheilmittel ist, kann die Gemeinde dadurch zeigen, dass sie gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und die jungen Generationen ernstnimmt. CO2-Kompensation bei Mein Regenwald ist außerdem Barmherzigkeit in Aktion an Mensch und Schöpfung und macht die Rettung eines konkreten Waldgebiets und seiner Bewohner erst möglich.