Die Region

Wir retten den Regenwald Zentralperus – genau dort, wo die Anden, das zweithöchste Gebirge der Welt, langsam ins Amazonastiefland übergehen, dem noch größten Regenwaldgebiet der Erde, das immer größeren Gefahren ausgesetzt ist.

Vielfalt & Wasser

Die tropischen Regenwälder Zentralperus gehören zu den artenreichsten Ökosystemen der Welt. Denn jede Höhenlage am Osthang der Anden bildet eine eigene Klimazone mit unterschiedlichen Waldtypen und Mooren. Die Vielfalt an Tieren und Pflanzen ist überwältigend, auch in den Schutzgebieten von Mein Regenwald.

In den Bergnebelwäldern dieser Region entspringen zahllose Bäche und Flüsse. In tieferen Lagen vereinen sie sich und bilden mehrere große Nebenarme des Amazonas. Auch der Regen, den die Bäume von Mein Regenwald produzieren, speist also den größten Strom der Erde und fließt schließlich in den Atlantischen Ozean.

Verfolgt, vertrieben, verarmt

Bis vor 130 Jahren lebten in der ganzen Region fast nur Ureinwohner von den Völkern der Yanesha und Ashaninka. Zuerst schleppten die Spanier Seuchen ein. Dann raubten deutsche und italienische Siedler den Indigenen ihr Land. Schließlich wurden die Ureinwohner im Terrorkrieg zwischen 1980 und 2000 ermordet und vertrieben. Heute leben die wenigen Überlebenden in Armut und Ausgrenzung.

Mehr über die Yanesha erfährst du in unserer Mediathek.

 

 

 

 

Regenwald ohne Bäume

Die ganze Region nennt man in Peru „selva central“, d.h. zentraler Regenwald. Doch heute sind die Landkreise, in denen das Mein Regenwald-Projekt liegt, fast ganz entwaldet: Rinderweiden, Kaffee-, Orangen- und Ananasplantagen bestimmen die Landschaft, wo sich vor einem halben Jahrhundert noch endlose Regenwälder erstreckten. Nur das Gebiet von Mein Regenwald hat bis heute überlebt.

Die Zerstörung der Regenwälder hat schlimme Folgen: Es wird immer wärmer und trockener. Manche Plantagen sind deshalb schon heute nicht mehr rentabel. Viele Tier- und Pflanzenarten sind verschwunden oder stark gefährdet und fast alle Flüsse durch Silber-, Gold- und Kupferminen vergiftet.

Wusstest du schon?

Das organisierte Verbrechen betätigt sich in Peru u.a. in folgenden Bereichen: Drogenhandel, Menschenhandel, Waffenhandel, illegale Goldminen, Handel mit illegalem Gold, Handel mit illegalen Tropenhölzern, Handel mit seltenen Tier- und Pflanzenarten, illegaler Fischfang.

In Peru entspringen viele Amazonaszuflüsse. Das Amazonasbecken enthält ein Fünftel aller Süßwasserreserven der Welt.

Mehr als zehn Prozent aller Orchideenarten der Welt stammen aus Peru.

Peru hat 4 UN-Biosphärenreservate.

Peru ist die Heimat vieler Arten: 2000 Vögel (weltweit Platz eins), 515 Säugetiere (weltweit Platz drei), 4000 Schmetterlinge (weltweit Platz drei), 418 Reptilien, 449 Amphibien, 1070 Meeresfische, 1300 Süßwasserfische.

Viele Tier- und Pflanzenarten Perus sind der Wissenschaft noch nicht bekannt, viele der bekannten und unbekannten Arten sind vom Aussterben bedroht.

Wenn die weltweite Jahresdurchschnittstemperatur um mehr als zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter ansteigt, geht man vom großflächigen Zusammenbruch der Amazonaswälder aus, mit extremen Folgen für die ganze Erde. Bis heute ist die weltweite Jahresdurchschnittstemperatur um ca. ein Grad Celsius angestiegen.

Das Ziel des peruanischen Staates ist es, bis zu 20 Prozent der Landesfläche als Wildnis zu bewahren – das ist zehnmal mehr als in Deutschland.

Jedes Jahr werden in Peru bis zu 160.000 Hektar tropischer Regenwald zerstört.

Bis heute wurden über 90 Prozent der Trockenwälder an der Küste und der Bergwälder in den Anden Perus vernichtet.

Peru ist eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder der Welt.

1/

Eine Insel des Lebens im Meer aus Zerstörung

Mitten in dieser zerstörten Landschaft liegt das Waldschutzgebiet von Mein Regenwald wie ein kleines Paradies. Die 20.000 Hektar Wald und Moor saugen den Regen auf und speisen so die Flüsse der Region. Tausende Tier- und Pflanzenarten haben hier ihr letztes Rückzugsgebiet gefunden.

Netzwerk der Hoffnung

Das Dschungelreservat von Mein Regenwald ist ein wichtiger Bestandteil eines Netzes von Naturschutzgebieten, die die letzten unberührten Wälder in Zentralperu schützen.

Für sich allein genommen ist der Wald von Mein Regenwald 20.000 Hektar groß. Aber er grenzt unmittelbar an das staatliche Naturschutzgebiet Pui Pui mit seinen 60.000 Hektar. So haben wir eine geschützte Wildnis geschaffen, die insgesamt 80.000 Hektar groß ist. Das ist fast viermal so groß wie der Nationalpark Bayerischer Wald und reicht aus, um die Wälder mit ihrem Artenreichtum auf Dauer zu bewahren, ein stabileres Mikroklima zu ermöglichen und die Lebensräume vieler Arten langfristig zu schützen.

Gemeinsam stark

Mein Regenwald und Pui Pui – das ist ein starkes Team. Die Nachbarschaft von zwei Naturschutzgebieten ist für beide hilfreich. Denn wo das eine Reservat ans andere grenzt, sind weder Waldhüter noch Kontrollposten notwendig. Das spart Geld, welches für den Schutz der Wälder an anderer Stelle verwendet werden kann.