Regenwald retten und die Welt verändern
Als Waldpate rettest du mit 5 Euro im Monat einen Hektar Regenwald. Für dieselbe Klimawirkung durch Technologie bräuchtest du 27 Euro.
Vollständige oder partielle Klimaneutralität
Das größte Problem bei Wiederaufforstungsmaßnahmen ist die Sicherung der Flächen, auf denen Wälder neu entstehen sollen. Denn es muss sichergestellt werden, dass die jungen Bäume nicht schon wieder zerstört werden, bevor sie der Atmosphäre CO2 entziehen können, d.h. sie müssen z.B. vor Brandrodung, Weidetieren und Umwandlung in landwirtschaftliche Flächen geschützt sein. Um das sicherzustellen arbeiten wir mit indigenen Gemeinschaften, staatlichen Naturschutzgebieten und privaten Landbesitzern zusammen, die sich dazu verpflichten, den neu entstehenden Wald langfristig zu schützen.
Außerdem sollte natürlich nur dort aufgeforstet werden, wo es auch vorher Wald gab. Es ist nicht sinnvoll, Bäume z.B. in natürlichen Mooren oder Graslandschaften zu pflanzen, wo sie diese artenreichen, natürlichen Ökosysteme zerstören.
Die richtige Art der Aufforstung
Aufforstung ist nicht gleich Aufforstung. Wenn artenreicher Primärwald z.B. durch Monokulturen und Baumplantagen ersetzt wird, verschwinden fast alle Tier- und Pflanzenarten. Intensiv genutzte Wirtschaftswälder haben eine relativ schlechte Klimabilanz. Die Menge absorbierten Kohlenstoffs hängt dann von Faktoren wie Erntezyklen, Menge der Abholzung, Art und Alter der Bäume, Bewirtschaftungsmethoden usw. ab.
Vor allem für die Tropen zeigen Daten, dass junge Wälder viel mehr CO2 aufnehmen können, als bisher gedacht. Das ist aber nur der Fall, wenn Bäume nicht in geraden Reihen oder Monokulturen vom Menschen gepflanzt werden. Stattdessen sollten sich neue Wälder möglichst artenreich und naturnah selbst entwickeln können. Dann können junge Wälder einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Besonders wichtig ist auch die Auswahl geeigneter Baumarten. In den letzten 200 Jahren wurden riesige Flächen überall in den Tropen und Subtropen z.B. mit Eukalyptusarten aufgeforstet, die ursprünglich in den Trockengebieten Australiens beheimatet sind. Sie zerstören den Artenreichtum, veröden die Böden und können ganze Landstriche austrocknen.
In unserem Wideraufforstungsprogramm pflanzen wir ausschließlich heimische Arten. Das Saatgut gewinnen wir so nah am Ort der Wideraufforstung wie möglich, um einen standortgerechten Genpool der Bäume zu garantieren. Außerdem achten wir darauf, dass sich die jungen Wälder als artenreiche, standortangepasste, natürliche Ökosysteme entwickeln können, und versuchen uns auf solche Arten zu konzentrieren, die auch mit den Klimaveränderungen der nächsten Jahre zurechtkommen können.
Neben dem Schutz vorhandener Wälder trägt auch unser Aufforstungsprogramm zu effektivem Natur- und Klimaschutz bei.
Quelle 1: https://www.mcc-berlin.net/news/meldungen/meldungen-detail/article/ein-dollar-fuer-den-regenwald-spart-5-dollar-40-fuer-sonstigen-klimaschutz.html
• Fuss, S., Golub, A., Lubowski, R., 2021, The economic value of tropical forests in meeting global climate stabilization goals, Global Sustainability
doi.org/10.1017/sus.2020.34
• Artikel des Autorenteams auf dem MCC Common Economics Blog (Englisch): https://blog.mcc-berlin.net/post/article/saving-and-restoring-tropical-forests-has-great-value.html
Quelle 2: https://doi.org/10.1038/s41586-020-2686-x
Quelle 3: 10-15% der Emissionen durch Rodung:
https://www.theworldcounts.com/challenges/climate-change/global-warming/global-co2-emissions/story
Allgemeine Quelle zu Wald, Klima, Böden
10.1146/annurev-resource-083110-115941