Ohne Verbündete begann unser Team sich durch ein widersprüchliches Wirrwarr an Gesetzen und Verordnungen zu kämpfen. Immer wieder wurden die Projektanträge zurückgewiesen, weil gleichgültige Beamte und korrupte Lokalpolitiker bestochen werden wollten, was für uns natürlich nicht in Frage kam. In einer Nacht- und Nebelaktion wurde einer von ihnen sogar als Drahtzieher illegalen Holzhandels von der Umweltstaatsanwaltschaft verhaftet. Am Ende führte der Kampf um den Regenwald uns bis ins Präsidialamt der Republik Peru. Der Staatspräsident erließ schließlich ein Dekret, durch das unser Projekt machbar wurde, und als wir auch die Provinzregierung von unserem Vorhaben überzeugt hatten, kam nach 18 Monaten endlich Bewegung auf.
Doch dann lag der Antrag auf dem Schreibtisch irgendeines hoffnungslos überarbeiteten Beamten der Forstbehörde. Zwei Wochen bevor das vom Staatspräsidenten vorgegebene Zeitfenster sich wieder schloss, schalteten wir schließlich erfahrene Umweltanwälte ein. Plötzlich wurden unsere peruanischen Partner ernstgenommen und drei Tage später unterzeichnete unsere Projektleiterin im Beisein der Rechtsanwälte die Verträge mit der Forstbehörde. Die erste und schwierigste Schlacht im Kampf um den Regenwald war gewonnen. Heute arbeiten wir partnerschaftlich mit den Behörden zusammen und der Schutz des Regenwaldes, der anfangs unmöglich erschien, ist zur Erfolgsgeschichte geworden.